AURO-Classic-Edition - page 8

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Dammar - Hell-
gelbes Harz mit
starker Bindung
Eines der wertvollsten und
schönsten Pflanzenharze
dieser Erde ist das Baum-
harz Dammar. Das Harz
stammt von asiatischen
Laubbäumen, die vorwie-
gend auf den Sundainseln
wachsen. Als wichtigste Quelle gilt der
Baum
Shorea wiesneri
, ein Ursprungsbaum
des Meranti-Holzes. Aber auch in anderen
tropischen Laubbäumen aus Herkunftslän-
dern wie Indonesien, Phillippinen, Borneo
und Ostindien ist das pflanzliche Harz zu finden. Schon der Name
Dammar ist geheimnisvoll, er stammt aus dem Malaysischen und
bedeutet Licht, Harz oder Fackel. Im Deutschen ist der Begriff
unter „Katzenaugenharz“ zu finden. Auch sagt man dem klaren
bis hellgelben Harz mit seinem feinen balsamartig-ätherischen
Duft stimmungsaufhellende Eigenschaften nach, er soll sogar
Schwermut beseitigen. Gern wird er zudem als Räucherharz oder
Weihrauch eingesetzt. Im Volksmund heißt es, dass sein starker
weißer Rauch die eigene Wahrnehmung stärkt und sogar hell-
sichtig macht.
Das Besondere am Pflanzenharz Dammar ist sein Einsatz als
natürliches Bindemittel. Schon seit dem 19. Jahrhundert ist das
Harz in Europa bekannt. Ob bei der Herstellung von hellen, klaren
Lacken, Klebstoffen oder als traditioneller Zusatz in Künstlerfar-
ben wie Tempera- und Öl-Malerei: Dammar ist vielseitig. Im
AURO
classic edition Imprägniergrund
hat es die Aufgabe, die Bestand-
teile, wie zum Beispiel Leinöl, Orangenöl, Holzöl und Trocken-
stoffe zu verbinden. Das in dem flüssigen Öl enthaltene Lösungs-
mittel verflüchtigt sich während der Trocknung in die Luft und
übrig bleibt eine Beschichtung, die fest mit dem Untergrund ver-
bunden ist.
Das exotische Dammarharz
Das natürliche Pflanzenharz bildet sich ganz freiwillig und tritt in
großen Mengen aus den Stämmen der exotischen Laubbäume
aus. Die unregelmäßigen und tränenförmigen Stücke sind circa
drei Zentimeter groß. Wenn man sie zerteilt, splittern sie leicht,
haben aber trotzdem einen glatten Bruch. Ein weißes geruchlo-
ses Pulver entsteht bei Verreibung. Dennoch duften die Stücke
fein-ätherisch, da sie ätherische Öle enthalten.
Von den Baumstämmen gewinnt man die beeindruckenden was-
serhellen, oft gelb bis rötlich-weißen Stücke. Wobei es mehrere
Wege gibt, die Prachtexemplare zu erlangen: durch Absammlung
des freiwillig ausgetretenen Harzes oder durch künstliches An-
zapfen der Bäume, wodurch die Harzproduktion verstärkt wird.
Dabei werden die Bäume mit tiefen Einschnitten versehen, in
denen sich das Harz sammelt, diese schließen sich wieder. Die
unterschiedliche Gewinnungsart kann man anhand der Form der
Stücke unterscheiden: Sind Dammarharzstücke birnen- oder keu-
lenförmig, dann stammen sie
nicht von angeschnittenen
Bäumen, sondern sind natür-
lich ausgetreten. Eine weitere
Möglichkeit das Harz zu ge-
winnen, ist das Ausgraben
der unter der Erdoberfläche
lagernden Harzmasse von
abgestorbenen Bäumen
bzw. aus deren Wurzelzone.
Herkunft: Sumatra
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