AURO-Classic-Edition - page 27

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Erst langsam wurde er durch
den Indigo aus der Indigo-
pflanze ersetzt, welche eine
deutlich bessere Ausbeute
(Gehalt fast 30 mal höher)
ermöglichte. Indigo wurde
dabei nicht als Pflanze ver-
schifft, sondern gleich vor
Ort zu Farbstoff verarbeitet.
Künstlicher Indigo
Der erste synthetische Indigo wurde Ende des 19. Jahrhunderts
mit einem beachtlich technischen Aufwand hergestellt. Leicht
wird vergessen, dass es synthetische Farben – eine synthetisch-
chemische Industrie überhaupt – erst seit ca. 150 Jahren gibt. Bis
zu diesem Zeitpunkt wurde Indigo ausschließlich pflanzlich ge-
wonnen. Der Farbstoff Indigo wurde erstmals 1878 durch Adolf
von Baeyer vollständig künstlich hergestellt. Alle Ausgangsstoffe
werden dazu aus Erdöl gewonnen. Etwa 20 Jahre später wurde
Indigo in großem Maßstab industriell von der BASF (Badische
Anilin- und Sodafabrik) hergestellt und hat den Indigo aus pflanz-
lichen Rohstoffen weitgehend verdrängt.
Weiterer Nutzen von Indigo
Im Altertum wurde Indigo auch als Heilmittel mit zusammenzie-
hender Wirkung (Adstringens) bei z. B. Wunden oder Entzün-
dungen eingesetzt. Auch die Maya-Kulturen kannten die Indigo-
Verarbeitung nicht nur für Textilien, sondern auch zum Färben
von Keramik.
Indigo kann heute im Handel in kleinen Blöcken erworben wer-
den und wird noch zum Färben von Denim-Stoffen genutzt. Je
Jeans sind etwa 10 g Indigo-Farbstoff notwendig. Auch heute
noch wird Indigo wegen seiner guten Farb- und Lichtechtheit
gern eingesetzt. Grüne Farbtöne durch Indigo kann man durch
Beimischung von Reseda (Färberwau) erreichen.
Herkunft: Indien
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