AURO-Classic-Edition - page 11

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Herkunft: Indien
Schellack - Die
harzige Substanz
der kleinen Lack-
schildlaus
Ob als Politur, zur Restau-
rierung und Pflege von
Möbeln, in der Medizin
oder für die von 1900 bis
in die 1960ger Jahre her-
gestellten Schallplatten:
Schellack ist auch bis
heute in zahlreichen An-
wendungen zu finden. Dabei
spielt die circa 5 mm kleine,
weibliche Lackschildlaus die
größte Rolle: Sie sticht die Rinde
der Zweige vom Malabar-Lack-
baum oder anderen Arten an
und verarbeitet den Pflanzensaft
zu einer harzigen Substanz, auch
Gummilack genannt.
Gewinnung
Die Lackschildläuse
Kerria lacca
leben auf Malabar-Lackbäumen,
Pappelbäumen oder anderen Pflanzenarten, die im indischen
Subkontinent zu finden sind. Auf saftreichen, jungen Trieben der
Bäume werden die Schildläuse gezüchtet, da sich die Tiere vom
Pflanzensaft des Baumes ernähren. Die weiblichen Tiere, die in
Kolonien leben, stechen die
Rinde der Zweige an und neh-
men erhebliche Mengen
Pflanzensaft, auch Pholem-
saft genannt, auf. Der von
ihnen verarbeitete Saft der
Wirtspflanze wird über ein
Sekret ausgeschieden und
bildet auf den Oberflächen
der Zweige eine feste Kruste.
Gleichzeitig wird mit der Harz-
schicht die Brut der Insekten
vor extremen Temperaturen und vor Feinden geschützt. Da der
Lebenszyklus des Insektes sechs Monate beträgt, kann zwei Mal
im Jahr geerntet werden. Die Zweige mit dem Lack, auch Stock-
lack oder Gummilack genannt, werden abgeschnitten und das
Harz wird von den Blättern getrennt. Das Produkt wird mehrfach
gewaschen, umgeschmolzen und zu einer dünnen Haut ausgezo-
gen. Nach dem Trocknen zerbricht die Haut und man erhält den
Blätterschellack.
Nutzung bei AURO
Es gibt neben dunkelrotem (Rubinschellack) auch gelben (Lemon-
schellack) und viele andere Sorten, wobei der helle Schellack sich
für die Farben- und Lackindustrie am besten eignet. Für ein Kilo-
gramm Schellack benötigt man die Ausscheidungen von mehr als
300.000 Lackschildläusen. Mit den
AURO
-Produkten
classic edi-
tion Schellack samtmatt
und
Schellack glänzend
bekommen
Möbel und Musikinstrumente einen Schutz, da sie die Oberfläche
natürlich abdichten. Während der Verarbeitung und bei sonsti-
gem Gebrauch ist Schellack nicht gesundheitsgefährdend und
bietet sich als erneuerbarer und gut abbaubarer Ersatz für erdöl-
haltige Lacke in der Holzverarbeitung an.
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